Was ist ein Heilwald?
Heilwälder sind Waldgebiete, die zur therapeutischen Nutzung für spezielle Indikationen gestaltet sind. Behandlungen mit geschulten Therapeuten in Heilwäldern können Erkrankungen und Behinderungen sowie psychische Störungen günstig beeinflussen (Tertiärprävention) und chronische Krankheiten lindern (Palliation).
Die Mindestkriterien sind allgemeine strukturelle Voraussetzungen für Heilwälder:
Grundvoraussetzungen
- gepflegter, naturnaher Wald
- verkehrsberuhigte Lage
- Entwicklungs-/Nutzungs-/Gestaltungskonzept
Umfeld
- Parkmöglichkeiten
- gesundheitsorientierte Einrichtung in unmittelbarer Nähe
Gesundheitsfördernder Aspekt
- emissionsarme Waldluft
- indikationsbezogene, fachlich plausible Darstellung von Kriterien
Beschilderung
- Wegweiser mit Weglängenangabe und Hinweisen zu besonderen Sehenswürdigkeiten
- graphische Darstellung des Wegeprofils
- Infotafel zum Pflanzen- und Baumbestand, Besonderheiten im Wald, Allergenbelastung
- Anleitung zur indikationsbezogenen Gesundheitsförderung
- Infotafel zum Waldprädikat
Wegenetz
- unversiegelter Bodenbelag
- ausgeschilderte Terrainkurwege mit Belastungsstufen und Schwierigkeitsgraden
- Wege zur leichten körperlichen Belastung
- streckenweise behindertenfreundlich, rollstuhlgerecht
Infrastruktur
- Sitzgelegenheiten
- Verweileinrichtung/Waldpavillon
- Fläche zur Entspannung und Bewegung
- ausgewiesener Erste-Hilfe-Punkt
- Gehtrainingsmöglichkeiten
Barrierefreiheit
- teilweise barrierefreie Wege
Therapiemöglichkeiten
- Klima (Haut- und Atemwegserkrankungen)
- Bewegung (orthopädische, kardio-vaskuläre und neurologische Erkrankungen
- Entspannung und Bewegung (psychische Erkrankungen)
- Kneippsche Hydrotherapie (kardiovaskuläre und psychische Erkrankungen)
Fachpersonal
- Klimatherapeut
- Physiotherapeut
- Psychotherapeut
Neben den Mindestkriterien sind auch Optimalkriterien definiert. Für ein Optimum ist zum Beispiel die Nähe zu einem Gewässer (See, Teich, Bach, Meer) notwendig. Aber auch die Ausstattung gibt Erweiterungen vor, unter anderem: eine gastronomische Einrichtung am Waldrand, ein Pfad zur Sinneswahrnehmung, ein Waldlehrpfad und Wege, die abschnittsweise beleuchtet und mit Handlauf ausgestattet sind.
Auch die Erweiterung des Fachpersonals mit Waldpädagogen ist hier aufgeführt.